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Reinhold Entholzer neuer Vorsitzender der SPÖ OÖ

1100 Gäste, darunter 290 Delegierte, füllten am Samstag beim Landesparteitag der SPÖ Oberösterreich den Saal im Messezentrum Wels und sorgten damit für entsprechende Aufbruchstimmung. Das Wichtigste vorweg: Reinhold Entholzer wurde mit 95,5 Prozent der Stimmen zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Er folgt damit Josef Ackerl nach, der diese Funktion seit 2009 inne hatte. „Ich freue mich sehr und nehme die Herausforderung gerne an“, so Entholzer.

„Ich gehe und bleibe trotzdem einer von euch“
Der scheidende Landesparteivorsitzende Ackerl gratulierte in seiner Abschiedsrede zunächst Sonja Ablinger, die am Freitagabend mit 97 Prozent erneut zur Vorsitzenden der SPÖ-Frauen Oberösterreich gewählt wurde. Dann sagte Ackerl mit etwas Wehmut: „Man beginnt etwas, bringt einiges zustande und lässt vieles offen.“ Man müsse in der heutigen Zeit die Gewerkschaften stärken. „Es ist ungeheuerlich, dass wir ständig über die Steigerungen vom Managergehältern lesen, das muss aufhören.“ Der von Ackerl ins Leben gerufene Erneuerungsprozess der SPÖ OÖ mit dem Namen „morgen.rot“ sei ein voller Erfolg gewesen. „Wir haben die große Notwendigkeit, zu den Menschen zu gehen, die Menschen einzubinden, den Menschen Mut zu machen. Das dürfen wir nicht stoppen.“ Von den Medien erwartet sich Ackerl mehr  objektive Berichte. „Die Kommentare stehen im Vordergrund.“ Tatsache sei aber, dass Politik und öffentliche Berichterstattung wie siamesische Zwillinge zusammengehören. Zum Abschluss sagte er in Richtung Reinhold Entholzer: „Ich werde Dich unterstützen, wo es nur geht. Du bist der richtige Mann für meine Nachfolge.“ Auch bei seiner Frau Veronika bedankte er sich, vor allem für ihr Verständnis: „Mit einem wie mir zu leben, ist nicht einfach.“ Er höre letztendlich mit Zufriedenheit auf, weil er das Gefühl habe, dass die Sozialdemokratie enger zusammengewachsen sei. „Ich gehe und bleibe trotzdem einer von euch“, kämpfte Ackerl mit den Tränen.
Standing Ovations

Nach Ackerls Rede gab es minutenlang Standing Ovations im Saal, bevor Bundeskanzler Werner Faymann ans Rednerpult trat und dem „Commandante Uno“ dankte. „Den Joschi Ackerl werden wir auch in Zukunft noch brauchen. Ich will nicht auf ihn verzichten. Er ist geradlinig, hat das Herz am rechten Fleck und kann außerdem schimpfen wie ein Rohrspatz. Er ist ein echter Freund.“ Ackerl seien die ideologischen Werte der Partei stets wichtig gewesen. „Oberflächliche Tagespolitik war nie seine Sache“, betonte Faymann. „Joschi, Du scheidest aus der Funktion aus, aber nicht aus der Familie.“ Als Geschenk bekam Ackerl von seinen oö. Parteifreunden einen Gutschein für einen „Kulturevent seiner Wahl im neuen Central“ überreicht.

Dann war Reinhold Entholzer an der Reihe: „Jetzt muss ich einmal durchschnaufen bei so vielen Emotionen, die ich heute schon erleben durfte.“ Unsere Gesellschaft definiere sich nach wie vor über die Arbeit, die ein Hauptthema der Sozialdemokratie sei. „Ich fordere acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit und acht Stunden Schlaf.“ Für viele gebe es momentan nur „volles Rohr“ im Job, die Freizeit würde viel zu kurz kommen.  Auch Wohnen müsse wieder leistbar werden. „Wir müssen das angehen.“ Bildung sei ebenfalls ein vorrangiges Thema der Sozialdemokratie.  Entholzer pochte aber auch auf mehr direkte Demokratie, egal in welchen Bereichen. „Ich will keine Gesellschaft, in der  70 Prozent der Menschen nicht politisch interessiert sind.“

Vertrauen zurückgewinnen
Von Werner Faymann forderte Entholzer: „Wir Sozialdemokraten müssen aus den Koalitionsverhandlungen stehend herauskommen. Dafür sind wir Dein Partner.“ Die Sozialdemokratie müsse auch intensiv daran arbeiten, damit die Menschen wieder Vertrauen in die Politik gewinnen. „Das muss unser Ziel in Hinblick auf die Wahl 2015 in Oberösterreich sein. Wir müssen auch die absolute Mehrheit der ÖVP im Land brechen. Gemeinsam können wir das schaffen.“ Die Werte der Sozialdemokratie seien laut Entholzer hochmodern, wenn es die Sozialdemokratie nicht geben würde, müsste man sie erfinden.

Bundeskanzler Faymann betonte in seiner Rede, dass Schluss sein müsse mit der neoliberalen Arbeitsmarktpolitik. „Löhne ständig senken, ArbeitnehmerInnenschutzbestimmungen zerstören, das ist nicht unsere Sache. Da müssen wir dagegensteuern.“ Die Sozialdemokratie stehe in Österreich für ein faires System und für stabile Finanzen. Faymann ist der tiefen Überzeugung, dass in den derzeitigen Koalitionsverhandlungen gewisse Kompromisse eingegangen werden müssen, aber: „Wir dürfen unsere Werte nicht aufgeben.“ Die Sozialdemokratie wolle regieren. „Es sei unverantwortlich, Österreich in die Hände von Schwarz-Blau zu legen.“

Großes Lob für Wahlkampf
Großes Lob gab es abschließend von Bundeskanzler Faymann für die oö. Landespartei wegen des tollen Nationalratswahlkampfes 2013. „Euer Einsatz und eure Begeisterung waren vorbildhaft, die Wahlkampfveranstaltungen perfekt organisiert. Ich habe wieder einmal gesehen, dass ich mich auf Oberösterreich voll verlassen kann“, so Faymann.

Thema Lenzing AG
Auch der geplante Personalabbau in der Lenzing AG war gestern ein Thema, gleich zu Beginn des Landesparteitages. „Bei uns herrscht tiefe Betroffenheit, Depression und Wut. Der Standort ist gefährdet“, sagte Rudi Baldinger, Betriebsratsvorsitzender des Unternehmens, am Podium. Und  Entholzer ergänzte: „Es ist eine Sauerei, was in Lenzing abläuft. Wir müssen diese verkehrte Wirtschaftspolitik rasch beenden.“ Auch die Sozialistische Jugend OÖ zeigte Solidarität mit der betroffenen Belegschaft und hielt ein Transparent mit der Aufschrift „Managermillionen streichen – Arbeitsplätze in der Lenzing AG sichern“ in die Höhe.

>> Fotos vom Parteitag

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