„Wenn Oberösterreich zum Bildungsland Nummer 1 werden will, dann dürfen wir uns nicht mit nur 18 kindgerechten Ganztagsschulen zufrieden geben. In einer Halbtagsschule mit bloßer Betreuung am Nachmittag erhalten die Kinder keine vergleichbare Bildungsqualität. Diese geringe Durchdringung mit echten Ganztagsschulen hindert Oberösterreich auch beim bildungspolitischen Aufholprozess – da ist insbesondere Landesrätin Hummer gefordert, ihre Hausaufgaben zu machen“, stellt SPÖ-Bildungssprecherin Sabine Promberger klar. Zudem setzt sich die SPÖ für eine notwendige Schulbauoffensive ein – denn jeder dritte Schulstandort wartet derzeit auf eine Sanierung oder einen Neubau.

Auf Anfrage von SPÖ-Bildungssprecherin Sabine Promberger hat Landesrätin Hummer jüngst zum Stand der Schulsanierungen in Oberösterreich geantwortet: 288 Schulstandorte warten auf eine Sanierung oder einen Neubau. Das entspricht jedem dritten Schulstandort in Oberösterreich. Die erforderlichen Mittel für die anstehenden Baumaßnahmen überschreiten die 500-Millionen-Marke deutlich. „Einzelne Schulbauten warten seit mehr als 20 Jahren auf eine Baufreigabe – obwohl die Sanierungsmaßnahmen bewilligt und baureif sind. Allein, es fehlt am Geld. Deshalb brauchen wir eine rasche und konsequente Schulbauoffensive, um den riesigen Rucksack an anstehenden Baumaßnahmen endlich abzuarbeiten. Eine einmalige Budgeterhöhung im Wahljahr wird dafür nicht ausreichen“, fordert die SPÖ-Bildungssprecherin.

Bei den anstehenden Sanierungsmaßnahmen sollen auch bereits geeignete Räume für Ganztagsschulen vorgesehen werden, um teure Umbauten in der Zukunft gleich vorwegzunehmen. „Neben der SPÖ treten selbst starke Stimmen aus der Wirtschaft für offensive Bildungsreformen wie kindgerechte Ganztagsschulen ein. Auch die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen wird von großen WirtschaftsvertreterInnen, der Industriellenvereinigung und fortschrittlichen BildungsexpertInnen gleichermaßen gefordert. Im Schulwesen braucht Oberösterreich eine konsequente Vorwärtsorientierung, sonst verkommt der mutige Anspruch vom Bildungsland Nummer 1 zum leeren Budgetlandtags-Gerede“, gibt Promberger zu Bedenken.

Dem Bildungskapitel 2015 wird die SPÖ aufgrund der zugesagten Budgeterhöhung für Schulbau zustimmen. Zusätzliche Mittel für Schulbauten müssen jedoch auch in den Folgejahren budgetiert werden, um den überdimensionalen Sanierungs-Rucksack nachhaltig abzuarbeiten.